Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Kristof

Rasse
Lagotto

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 02.10.2023
"Montagsmodell "

Hallo liebe Kristof Fans!

Eigentlich hätte ich schon am 19.09. schreiben müssen, aber wir waren unterwegs !

Ich bin nun doch ein Globetrotter geworden und habe viel Spaß beim Reisen .Im letzten Jahr waren wir in einem Land, das Frauchen als Mac.Pom. bezeichnet hat. Das war Spitze.

Wasser ohne Ende und viel zum Platz zum Stöbern. Allerdings hätten die " Hundefreunde " zum Wandern nicht unbedingt dabei sein müssen, na ja hat trotzdem Spaß gemacht. Und weil das so gut geklappt hat, sind wir noch weiter nach Norden gefahren und haben uns da umgeguckt.

Ich sage Euch ... sooo viel Platz, aber alles schon vergeben an Kühe, Schafe oder Vögel ... sogar in dem schwarzen Schmodder durfte Hund nicht ohne Leine laufen - das war schade.

Im März dieses Jahr war Herrchen nach Sonne und deshalb sind wir in mein Geburtsland gefahren. Frauchen hatte ganz schön Bauchschmerzen deswegen und hat immer was von " Triggern " gesagt, aber ich habe das gut weggesteckt.

Mir war egal wo wir sind, Hauptsache 24/7 zusammen. Ich habe sogar schon im Mittelmeer gebadet und wir haben uns die alten Städte der Etrusker angeschaut. Auf der Hin- und Rückfahrt habe ich im Hotel übernachtet und bin das 1. Mal mit einem Fahrstuhl gefahren.

Im Juni hat Frauchen dann mit mir eine Wanderung in der Rhön unternommen, sozusagen ein Geburtstagsgeschenk für uns beide.Wir sind ja am liebsten Outdoor unterwegs .

Frauchen hat keine Zweifel bei mir aufkommen lassen, was sie von mir erwartet und gesagt " Kristof, ich verlass mich auf Dich " und ich habe sie nicht enttäuscht.

Wir haben in verschiedenen Hotels übernachtet und ich bin mit fremden Autos mitgefahren ohne zu meckern.

Gewandert bin ich wie ein Profi und ab und zu musste mich Frauchen erinnern, dass wir nicht beim Trail Running sind, sondern auf einer Wanderung.

Unsere App hat uns jedenfalls ein sehr gutes Fitnesslevel bescheinigt und wir waren meist vor der angegebenen Zeit am Tagesziel angekommen. Frauchen hat sich nur ein Mal verlaufen und immer Wege gefunden, wo ich eine Abkühlung nehmen konnte.War nämlich eigentlich schon viel zu heiß. Aber hat trotzdem alles prima geklappt - nur dass meine Freundin nicht mitkommen wollte, hat mich doch sehr irritiert, aber die hat keine Lust auf so anstrengende Sachen.

Und weil mein Kardiologe grünes Licht gegeben hat, sind wir zu meinem Jahrestag in die Berge gefahren und waren dort wandern. Ich sage Euch, das war noch besser als die Reisen vorher. Eine Menge Platz und immer Wasser in der Nähe.Wir haben im Hotel geschlafen, das war hundefreundlich, aber die vielen Hunde dort haben mich doch noch überfordert.

Im Auto fahren wir jetzt auf dem Rücksitz - das ist viel besser - mehr Platz und näher bei meinen Leuten !

Zu Hause ist fast alles beim Alten. Frauchen hat unsere Schlafhöhle neu gemacht. Meine große Box steht jetzt auf dem Boden, die brauch ich nicht mehr. Einen Preis bei Schöner Wohnen hätten wir damit eh nicht gewonnen. Dafür haben wir jetzt ein großes Bett, weil sich unsere Leute beschwert haben und der Meinung waren, dass Sardinen mehr Platz in ihrer Büchse hätten als sie in ihrem Bett...

Im Kontaktliegen bin ich Meister und am liebsten liege ich " zwischendrin ".

Ansonsten bin ich ein sehr mitteilsamer Hund und habe für jede Befindlichkeit verschiedene Lautäußerungen in petto. Meine Freundin lebt ja mehr nach dem Motto "ein Blick sagt mehr als tausend Worte" und meldet sich selten. Damit meine Leute beides haben, kann ich schon mal recht laut werden.

Mit der Zeit habe ich auch einige Namen gesammelt, zum Beispiel Dreckbär, Zeckenbert, Herr Ungeduld, Bademeister, Kundschafter. Herrchen sagt kurz und knapp Römer zu mir.

Ich besitze mehrere Bademäntel, Geschirre, Halsbänder und Leinen, weil meist irgendwas von mir zum Trocknen auf der Leine hängt.

Gesundheitlich geht es mir so gut wie nie. Meine Schilddrüse (oder das was davon übrig ist) hat nix mehr zu tun, ich kriege alle Hormone als Tablette und da lassen mich die blöden Antikörper auch in Ruhe. Muß regelmäßig zum Doc, das mache ich gut mit, obwohl Blut abnehmen nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.

Mit den anderen Hunden, na ja sagen wir mal, Frauchen hat langsam begriffen, dass ich nicht so ticke wie sie. Die Vergrößerung unseres Rudels ist kein Thema mehr.

Neulich hat sie mir einen Lagotto vorgestellt und meinte, dass in manchen Hunden kleine Rassisten schlummern und vielleicht hätte ich schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Der war sehr freundlich, aber durfte nicht von der Leine, nicht buddeln und baden schon gar nicht !

Und weil ich sowieso wie meist zu tun hatte, habe ich den komplett ignoriert! Den sein Frauchen war sehr enttäuscht, aber ehrlich - was sollte ich mit dem? Der sah neben mir aus wie der kleine Prinz !

Weiß, eine Locke lag wie die andere und als wir dann zusammen zum Auto gelaufen sind, haben sich die Menschen noch über Fellpflege und so unterhalten, wusste ich's doch, dass der Typ zum Friseur geschleppt wird!

Mit dem gemeinsamen Kaffeetrinken wurde es also nichts. Frauchen hat mich einen Ignoranten genannt und dass sie die Hoffnung aufgibt, mich umzustimmen, andere Hunde vielleicht auch mal nett zu finden.

Ich bin am liebsten mit meinem Rudel zusammen, andere brauchts da nicht.

Ach so, ihr wollt wissen, warum ich ein Montagsmodell bin? Nun, meine Leute sagen, den 1. und 2. Gang hat man bei mir vergessen, sozusagen beim " Einbau ". Meine Leute rüsten das jetzt nach. So langsam wird es auch besser.

In 7 oder 8 Jahren bin ich bestimmt richtig gemütlich, bis dahin muss ich noch einen Haufen Energie loswerden. 

Ihr seht, es wird nicht langweilig mit mir.

 

 

Eintrag vom 19.09.2022
Goldjunge

Hallo ihr Lieben, weil wir jetzt unser 3 jähriges Zusammensein feiern, hat mich Frauchen beauftragt, einen neuen Happy End Bericht zu verfassen. Mache ich doch glatt.

Im letzten Jahr ging es erst mal weiter hoch und runter. Kurz vor Weihnachten hat Frauchen meine Anti Stress Pille  "ausgeschlichen" und gemeint, den Rest schaffen wir alleine. Hat auch gut geklappt, hab mich immer mal noch aufgeregt, aber Stress war kein Thema mehr. Mein Geschäft habe ich wieder draußen verrichtet, muss ja keiner wissen, dass ich sonst früh am Morgen in den Garten geschlichen bin und dort mein Geschäft verrichtet habe.

Ich durfte ohne Leine laufen, das hat Spaß gemacht, weil man viele Dinge entdecken kann, zum Beispiel tote Biber oder einen Rehkopf - noch ganz frisch, den durfte ich mit nach Hause nehmen - oder auch einen Mäusebussard, der sich im Gebüsch verfangen hat, der hat noch gelebt und wir haben ihn dann schnell in den Tierpark geschafft, damit die den wieder aufpäppeln können. 

Allerdings hat Frauchen mein Gangbild, obwohl ich in meinem "Wohlfühltempo" laufen konnte, nicht gefallen: ich bin geschwankt wie ein altes Segelschiff im Sturm. Hinten wurde die Muskulatur immer weniger, hab alles mit vorn gemacht, war anstrengend und als ich dann auf dem Feld zusammengebrochen bin, hat sich Frauchen mit meiner Orthopädin unterhalten, die hat mich dann schlafen gelegt und lauter kleine Goldstückchen in mich reingesteckt. Ich hab davon nichts gemerkt, aber unter der Narkose habe ich nicht gut Luft geholt und meine Orthopädin hat beim Röntgen ein vergrößertes Herz festgestellt. Außerdem eine Einschnürung der Luftröhre, das fand Frauchen besonders gruselig. Nun habe ich noch einen Kardiologen, der hat mir ein Medikament verschrieben, das mein Herz unterstützen soll. Von mir aus, nehme ich jetzt also wieder Tabletten. Mir ging es dann besser, aber der richtige Durchbruch wollte sich nicht einstellen, ich war schlapp, wurde immer dicker und mein Fell sah aus wie ein alter Perserteppich und ich weiß nicht, wer mehr graue Haare im Fell hatte - ich oder mein Frauchen, weil sie sich so viele Sorgen um mich gemacht hat.

Aber wer glaubt, wir geben auf, irrt sich. Beharrlich haben wir weiter gesucht und ich sage Euch, mit Erfolg.Weil ich noch eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung habe, ging es mir nämlich immer schlechter. Also noch mehr Medikamente. Und zwar pünktlich alle 12 Stunden. Ich bin ein vorbildlicher Patient und warte schon, denn ich merke, dass die Tabletten mir gut tun. Und weil sich normale Tierärzte mit der Erkrankung nicht so gut auskennen, habe ich jetzt noch eine Ärztin, die sich mit der Erkrankung und Verhaltensproblemen bei uns Hunden mehr Erfahrungen hat. Frauchen sagt gesund geht anders, aber es hat schon Sinn ergeben, dass wir uns gefunden haben.Weil sich Frauchen so gut in medizinischen Dingen auskennt, merkt sie sofort, wenn es mir schlechter geht und die Dosis angepasst werden muss.Regelmäßig werden Atem- und Herzfrequenz und alle Laborwerte geprüft und aufgepasst, dass ich mich nicht überlaste. Da bin ich manchmal anderer Meinung. Und endlich geht es aufwärts, ich kann mich wieder richtig gut bewegen, bin viel geschwommen und kann schmerzfrei über unsere Wiesen flitzen. Sogar meine Rute kann ich bewegen und ist jetzt als Stimmungsbarometer zu gebrauchen, nur langsames Laufen fällt mir echt schwer. Vor lauter Freude hat Frauchen der Frau Doktor Blumen geschickt, ich hatte ja einen schönen Knochen vorgeschlagen, aber Frauchen meinte, Blumen kommen bei Frauen besser an.

Ich habe viel gelernt, zum Beispiel dass wir Vögel und andere Tiere in Ruhe lassen, Fahrradfahrern und Joggern machen wir höflich Platz, Menschen, Autos und Weidetiere ängstigen mich nicht und ich fahre entspannt auch auf dem Rücksitz im Auto mit. Ich höre im Freilauf gut, frage nach, ob ich ins Wasser darf und komme auch raus, wenn ich soll - und das als Wasserhund ! Im Wald bin ich allerdings nicht so zuverlässig und muss deshalb wieder nah bei Frauchen oder an der Leine bleiben. Sind halt zu viele Spuren und als Stöberer fällt es mir schwer, allen Versuchungen zu widerstehen. Die Menschen sind schon komisch, züchten Spezialisten und wenn ich dann meine Arbeit machen will, darf ich nicht. Frauchen bietet mit Jagdersatztraining an, eine nette Beschäftigung, aber mal ehrlich: Futterbeutel oder Reh? Da fällt die Antwort nicht schwer, oder ? Auch ins Wasser gehe ich nicht zum Vergnügen sondern ich arbeite! Was ich da suche, habe ich noch nicht verraten. Ich apportiere zwar Spielzeug, aber nur weil meine Freundin nicht so gern ins tiefe Wasser geht, ich bringe es ihr und sie bringt es zu Frauchen.

Mit den anderen Hunden das haben wir auch besprochen, Frauchen klärt das und ich muss mich nicht kümmern. Ja ich gebe zu, es hat laaange gedauert bis ich das akzeptiert habe, war aber auch schwer zu begreifen. Bloß dass sie dann auf die Idee kommt, mit anderen Menschen und Hunden durchs Gelände zu laufen, das geht gar nicht! Ich habe ordentlich Theater gemacht in meiner Box, aber ich wurde auf meine Pfoten gestellt und musste mitlaufen. Frauchen hat nur gesagt, Kristof, du wirst es überleben. Stimmt ja auch, aber muss man deshalb das Ganze wiederholen? Ich gebe ja zu, ich habe keinen Plan, was ich mit anderen Hunden anfangen soll, aber wer Freiläufer ist, muss kommunizieren können, schließlich kann ich nicht immer zurücklaufen zu Frauchen. Und dazulernen kann man immer. Bis jetzt habe ich ja versucht zu flüchten - oder wenn das nicht ging, habe ich mich unsichtbar gemacht- Frauchen hat es einfrieren genannt. Na ja, nach einigen Versuchen laufe ich jetzt sogar ohne Leine in der Gruppe mit, passe aber auf, dass mir keiner zu nahe kommt.Wenn meine Freundin mit ist, laufen wir wie die Gespannpferdchen nebeneinander und wenn es mir zu gruslig wird, baut Frauchen mir aus ihren Beinen einen Tunnel. Beschnüffeln lasse ich mich aber nicht! An meinen Hintern darf nur Frauchen zum Kämmen, Haare schneiden oder Kraulen.  Sollten wir unterwegs andere Hunde, zum Beispiel die wilde Inga oder Socke treffen, klappt es schon, dass wir zusammen laufen oder sich die Leute in Ruhe unterhalten können. So sammle ich positive Erfahrungen, ob es reicht ein souveräner Hund zu werden, wird die Zeit zeigen.

Gut, dass ich meinen "Muttersprachler" zu Hause habe, wir haben noch nie gestritten, pflegen gemeinsame Hobbys und mögen uns auch wenn wir nicht aufeinander liegen oder gemeinsam spielen. Ich bin derjenige der immer noch Abstand einfordert, aber ich gehe höflich mit meiner Freundin um und überlasse ihr sogar meine Beute, ich fange die Maus und die Dame darf sie fressen. Zu Hause benehme ich mich vorbildlich, Frauchen sagt zwar ich klammere, aber mal ehrlich, wenn meine Leute da sind, wollen wir doch zusammen sein. Manchmal, wenn ich mich zurückziehe und auf mein großes Dinkelkissen lege, sagt Frauchen, dass das eine gute Idee ist.

Auch draußen habe ich gute Ideen und werde gelobt, zum Beispiel wenn ich auf mein Rudel warte oder mich umschaue, ohne dass jemand mich auffordern muss, auch wenn ich es schaffe, an den vielen Mäusen vorbeizugehen ohne zu buddeln. Jetzt üben wir gerade, langsam zu werden und das fällt schwer! Wir haben Ruheinseln und beobachten unsere Umgebung. Manchmal macht Frauchen mit mir einen "Wandertag", da gehen wir in fremde Gebiete, da bin ich noch vorsichtig, ob ich ein echter Globetrotter werde, weiß ich nicht und auch ein Wanderhund werde ich wohl nicht.Vielleicht fahren wir mal in die Berge, da soll es auch spannend sein, aber eben auch anstrengend. Für einen Urlaub an der Ostsee hat es gereicht und wir waren wieder am Hundestrand.

Ihr seht, es wird mit mir nicht langweilig und meine "Baustellen" werden weniger. Bleibt die Angst vor Schüssen, Insekten und dass ich im Dunkeln nicht gerne raus gehe und in fremder Umgebung noch unsicher bin, aber die nächsten Jahre sollen doch auch noch spannend werden oder ? Es kommt jetzt auch mal vor, dass ich einen  "Kasper gefrühstückt" habe und mit Spielzeug spiele. Na ja, ist albern, aber zeigt, dass ich lockerer werde. Sogar mein Kardiologe sagt ich bin cooler geworden.

Frauchen hat mir neulich vorgelesen, dass der Lagotto ohne Leine immer in der Nähe des Besitzers bleibt. Die kennen mich nicht. Frauchen sagt, dass haben Romantiker geschrieben und dass das ein Traum wäre - für einen Traumhund reicht es noch nicht, aber ein Träumchen bin ich schon.

Eintrag vom 24.10.2021
Alles auf Anfang?

Alles auf Anfang?
Liebe Leute, jetzt bin ich schon über 2 Jahre in meinem neuen Zuhause und wollte erzählen, wie es mir in letzter Zeit ergangen ist. Aber vielleicht lass ich das mal mein Frauchen machen, denn mir ging es gar nicht gut und so richtig erklären kann ich euch das nicht.Also jetzt O-Ton von Frauchen:


Das Kristof kastriert werden musste, hat er ja schon erzählt, das die Folgen aber so gravierend waren lag wohl an dem Gefälle seines Hormonspiegels, der einem Fall aus großer Höhe glich und wir sind verdammt hart aufgeschlagen. Bei einem AMH Wert von über 300 ! (nein kein Laborfehler) sondern wohl eher das Ergebnis einer Behandlung mit Hormonen, vielleicht steigen die Hoden doch noch ab und der Hund lässt sich verkaufen ? war unser Hund ja zu Beginn deutlich „drüber“.

Nach der OP war nach einer recht kurzen Plateauphase von seinem Selbstbewusstsein, seiner „vermeintlichen Stärke“ nichts mehr, es blieb ein nervöser Hysteriker übrig. Dass er im Umgang mit Artgenossen problematisch war, zeigte sich ja sehr schnell. Die Gründe konnten wir nicht nachvollziehen, durch sein Verhalten formten sich die Puzzleteile nun zu einem Bild.
Schon bei Ansicht eines Artgenossen (egal ob klein, groß, jung, alt Rüde oder Hündin) brach er schreiend zusammen oder versuchte zu flüchten. War es zu Beginn das unerwartete Auftauchen reichte ihm später die olfaktorische Anwesenheit anderer Artgenossen um im Fluchttunnel zu verschwinden.

Die Spaziergänge wurden immer kürzer, unübersichtliches Gelände ging gar nicht, unser Wald sein großer Feind. Wir haben mit allen Mitteln versucht, die Folgen abzufedern und ihm die Sicherheit zu vermitteln, die er so dringend benötigte. Pheromone, homöopathische Mittel, pflanzliche Präparate und und und. Ein ganzes Jahr lang haben wir versucht, den Stresspegel nach unten zu fahren und es ist uns nicht wirklich gelungen. Frei nach dem Motto, "einen Schritt vor und zwei zurück".


Statt Freude im Schnee Magenprobleme, Blasenentzündung und Schmerzen beim Laufen, sein Gangbild glich dem eines alten Hundes. Wir haben in dieser Zeit kaum Bilder gemacht, eines stelle ich ein, Kristof mit der Katze auf dem Sofa, ich habe ihn oft als meinen Küchenhund bezeichnet.


Das Frühjahr haben wir bei unserer Physiotante verbracht. Schwimmen und Massagen haben ihn körperlich auf die Beine gebracht. Danke, liebe Nadine, für deine Geduld mit diesem so besonderen Patienten. Im Juni war unser 1. Urlaub geplant mit einem großem Grundstück, um auch einmal ohne Leine die Welt erkunden zu können und mal unbeschwert rennen oder laufen zu können, aber auch das ging nur mit menschlicher Assistenz. Es war ein sehr einsamer Urlaub, keine Außenreize, morgens und abends ans Wasser (nicht an den Hundestrand, das wäre nicht möglich gewesen) und fressen, schlafen, Fußball gucken.


Als auch zu Hause seine Ängste sich immer weiter verstärkten, kein Gang in den Garten, Rückzug unter den Küchentisch, haben wir die Notbremse gezogen und ein Medikament zum Einsatz gebracht, um dem hohen Cortison Spiegel etwas entgegensetzen zu können.
Alle waren müde vom ständigen Bemühen, Stress zu vermeiden und es ging uns allen nicht mehr gut.

Vier Wochen vergingen und wir bemerkten eine deutliche Verbesserung. Kristof stabilisierte sich, konnte sich wieder entspannen und tief schlafen. Trainingstechnisch haben wir auch „einen Fuß„ in die Tür setzen können, die sich nun wieder geöffnet hat.


Seitdem ist viel passiert und auch das möglich geworden, was wir kaum mehr für möglich gehalten haben: Kristof darf frei laufen. Ohne Leine im Wald, hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklärt, aber unser Hund ist jetzt wieder ansprechbar und darf endlich Hund sein. Auch mit Artgenossen kann er inzwischen deutlich besser umgehen, wenn auch nur auf Distanz.


Das schönste Kompliment hat uns neulich eine Kollegin gemacht, als wir sie bei einem Spaziergang trafen: „ der sieht aber entspannt aus„ - ja das war er auch und so kann es bleiben. Wenn es dazu eines Medikaments bedarf dann ist es eben so. Den Kritikern, die jetzt sagen "wie könnt ihr nur", sei gesagt ,wir konnten nicht nur, wir mussten ! Und ich habe viel zu lange gewartet, um diesen Schritt zu gehen, weil es immer wieder Vorbehalte gibt. Diagnose PTBS, gibts auch bei Hunden.


Wir werden berichten, wie es uns geht und genießen unsere gemeinsame Zeit.

Eintrag vom 26.09.2020
Kristof das Ü-Ei

Ein Jahr in meiner neuen Familie, da ist ganz schön viel passiert.

Am Anfang diesen Jahres ist meine kleine Freundin heiss gewesen, na ihr wißt schon, und ich habe total Stress gehabt, meine Leute waren sehr verwundert und so sind wir auf Suche nach der Ursache des Ganzen gegangen, ich war noch mal bei meinem Doc, habe dort Blut abgegeben und dann wurde noch ein Ultraschall gemacht und siehe da, ich hatte beide Hoden gut versteckt im Bauchraum getarnt, kein Wunder also, dass ich mich benommen habe wie der größte Supermacho. Zu meinem 2. Geburtstag gabs dann einen schönen OP Body und ich bin kastriert worden, auch meine Gelenke und die kaputte Rute wurden noch einmal geröntgt, aber da ist nichts mehr zu machen, ein bisschen wedeln geht, aber mehr nicht. Mein Becken ist schief, wahrscheinlich ein alter Unfall, Frauchen muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr verausgabe

Ansonsten bin ich jetzt fit wie ein Turnschuh, habe noch einmal ordentlich an Größe und Gewicht zugelegt und wiege jetzt satte 17 Kilogramm.

Andere Hunde brauche ich nicht wirklich, aber meine Leute sagen, ich bin nicht allein auf der Welt und so bin ich am Üben, diese zumindest zu ertragen, nur mit meiner Freundin verstehe ich mich blendend, die ist cool und bleibt auch gelassen, wenn ich mich aus Hundesicht mal unhöflich benehme.

Von der Leine komme ich vorläufig noch nicht, mein Drang zur jagdlichen Betätigung ist riesig und Frauchen sagt, die Leine ist sowas wie meine Lebensversicherung.

Im Urlaub waren wir auch  - am Hundestrand konnte ich üben und mein Seepferdchen ablegen. Ich sehe dem nächstem Jahr mit Spannung entgegen, mal sehen, was ich noch für Überraschungen auf Lager habe

Bis zum nächsten Mal,  Euer Kristof

Eintrag vom 01.01.2020
versuch der 2.

Nochmal

Eintrag vom 01.01.2020
Kristof war ein Seehund

Weil wir alle so fleißig üben, habe ich mir einen Urlaub verdient.Sogar mit der Fähre bin ich gefahren, aufregend  Die kleinen Zweibeiner sind auch total nett und lieben meine langen Locken .Nach dem Urlaub habe ich eine neue Frisur bekommen.

Davon später! Ich wünsche allen ein gesundes und glückliches Jahr 2020 !

Danke noch einmal an alle Pro Canalba Helfer, die mich bei meiner Reise unterstützt haben.

Euer Kristof

Eintrag vom 23.09.2019
Angekommen

Nun bin ich schon 1 Woche in meinem neuen Zuhause und ich kann euch sagen, es ist toll, eine nette Freundin, die mir zeigt wo es langgeht, tolle Wege zum Schnüffeln  - und meine Menschen, die habe ich von der 1. Minute in mein Herz geschlossen (und die mich wohl auch).

Jetzt übe ich fleissig das Zurückkommen und die anderen Dinge, die ein Hund so braucht, Futter vertrage ich gut und sonst bin ich wohlauf - seht selbst.