Hallo!

Heute ist Winnie den fünften Tag bei uns. Sie kam sehr viel ängstlicher an, als die Videos auf ihrer Seite vermuten ließen, allerdings hatte uns ihre Vermittlerin vorher schon gesagt, dass man zur Zeit wegen der Pandemie nicht sagen könne, wieviel Kontakt die Hunde tatsächlich täglich im Tierheim hatten.

Nun ist sie aber endlich da und will in ihr neues Leben starten. Das merkt man ihr deutlich an. Sie würde häufig sehr gern, traut sich aber einfach nicht. Was Geräusche und Bewegungen angeht, ist sie sehr schreckhaft. Auch uns ggü. war sie scheu, aber auch wenn sie anfangs bei Berührungen einfror, so war doch zu sehen, dass sie auch das Gestreicheltwerden genießt.

Die ersten drei Tage waren wir alle sehr erschöpft, seit gestern sind nun deutliche Schritte in die richtige Richtung erkennbar. Sie kann sich lösen und nachdem wir ihr alles mögliche zum Essen angeboten hatten (den Pansen schien sie selber eklig zu finden ...) , entdeckte sie gestern ihre Liebe zu Käse. Nicht wirklich gierig, aber doch deutlich erfreut lutscht sie an einem Stück herum, bis sie es herunterschluckt.

Große Sorge hatten wir wegen unserer alten Katze, die nahezu blind und taub ist. Diese Sorge war völlig unbegründet. Winnie blickte stets respektvoll zur Seite, wenn die Katze an ihr vorbei lief. Gestern Abend hatten sie dann den ersten echten Kontakt, als die Katze ohne irgendeine Voranmeldung Winnie unter dem Bauch drunter herlief um dann unkommentiert und ohne eines weiteren Blickes nach draußen zu spazieren. Winnie schaut sich viel von der Katze ab, so liebt sie es inzwischen, vorsichtig gebürstet zu werden. Sie ist ein wundervoller Hund, vom Äußeren her eher als sehr robust eingeschätzt, hat sie doch eine Seele wie eine Elfe. Zart, vorsichtig und zugewandt.

Und heute morgen hat sie sich tatsächlich ein Herz gefasst und ist das erste Mal die Treppe heruntergekommen, auf der sie mein Mann sonst tragen musste (bei geschätzten 30kg eine trainierende Angelegenheit!). Zur Zeit klebt sie sehr an uns, zwar auf Abstand, aber immer hinten dran. Da sie aber inzwischen in ihrem Korb auch gut zur Ruhe findet und entspannt, werden wir auch das irgendwann hinkriegen. Sie braucht halt viel Zeit. Zum Glück haben wir die und wir freuen uns sehr darauf, wenn sie das erste Mal freudig wedelt, wenn wir etwas schönes machen wollen! Dann werden wir uns wieder melden!

Allen schon mal ein schönes Weihnachten!