Seit März waren Kemen und Anika, die ebenfalls von Pro Canalba zu uns kam, die besten Freunde. Sie schliefen zusammen und waren zusammen im Gelände unterwegs. Wenn Anika mal im Wege lag, was oft vor kam, bellte Kemen mit seiner heiseren Stimme so lange, bis Anika aufstand, was ihr auch sehr schwer fällt, wegen ihrer Arthrose. Kemen hat seine neue Freiheit zusammen mit Anika bei uns genossen.

Leider ist Kemen in der Nacht zum Sonntag einfach so eingeschlafen. Wir konnten uns nicht einmal von ihm verabschieden.

Die letzten Fotos sind erst vor wenigen Tagen am Abend entstanden und werden uns so an unseren Teddybär Kemen erinnern.

Unser Teddybär Kemen wollte nie Kaustangen fressen, bis ich mal Kauröllchen mit Pfefferminze für guten Mundgeruch probiert habe. Mmm, die schmecken und die fressen wir gleich. Alles andere bleibt irgendwo liegen.

Seine Augen sehen auch schon viel besser aus. Kein Eiter mehr, schon lange nicht mehr. Ab und zu mal bisschen verkleistert die Augen, aber sonst soweit okay.

Und er sieht wirklich was.

Wenn mal eine Henne aus ihrem Hühnergatter rausgeflogen ist und oben auf dem Vogelnetz rumspaziert, und Kemen gerade draußen rumspaziert, macht er uns mit seinem heiseren bellen darauf aufmerksam und hört nicht mehr auf, bis die Henne eingefangen ist.

Er ist so lieb und anspruchslos. Ist mit bisschen streicheln zufrieden und möchte auch gern zufrieden gelassen werden. Wenn er Liebe will, kommt er selbst auf mich zu und legt seinen Kopf an meine Hand. Aber selten. Leider. Trotzdem merkt man, daß er bei uns zufrieden ist. Hoffendlich noch lange!

ER stromert gern im Grundstück herum. Aber die Augen machen ihm doch immerwieder zu schaffen. Muß jeden Tag mehrmals ausgewischt werden und Augentropfen rein.

Er kann sehen! ! ! Der Tierarzt meint zwar, er muß ein Leben lang Augentropfen bekommen, aber er sieht. Langsam lebt er sich auch ein. Er kommt langsam von selbst auf mich zu und wartet, daß ich ihn kraule. Obwohl er vor der Hand trotzdem noch Angst hat und zurück weicht, wenn ich sie ausstrecke. Aber am Kopf kraulen und die Augen einträufeln lässt er sich gern machen. Es tut ihm richtig gut. Das weiß er auch. Auf dem Grundstück darf er sich den ganzen Tag über frei bewegen. Das war für ihn am Anfang total neu und er ging nur zwei-drei Schritte und blieb dann einfach stehen. Jetzt geht er schon fast überall hin, vor allem, wenn ich mit dabei bin, dann läuft er mir überall hinterher wie ein Schatten.