Ich bin jetzt schon vier Wochen hier und habe mich sich sehr gut eingelebt. Ich vertrage mich auch gut mit Kim 
(einem Berner Sennenhund), ausser wenn er mein Futter stehlen will. Kim kann nicht verstehen, dass man Futter 
auch für später aufheben kann. Man muss doch nicht alles gleich essen. Er ist ein Vielfrass. Ein Angeber ist 
er auch. Als wir das erste Mal spazieren waren habe ich kräftig an der Leine gezogen. Frauchen gefiel das nicht 
so gut. Kim ist mit Herrchen vor uns herstolziert. ‘Schau mal wie ich so schön laufen kann’. 

Aber ich habe es ihm gezeigt. Ich habe nämlich auch einmal gelernt wie man richtig zu Fuss geht. Ich hatte es nur 
vorübergehend vergessen. Und ich weis auch wie man sich in einem Haus benimmt. Frauchen hatte sich auf wochenlange 
Arbeit mit mir vorbereitet, aber ich kann schon alles. Frauchen will immer mit mir raus gehen. Ich will das aber 
nicht und lege mich deswegen auf den Boden und mache mich so schwer wie möglich. Sie kann nicht verstehen, dass 
ich Kräfte sammeln muss und meine Muskeln erst langsam aufgebaut werden müssen – ganz, ganz langsam. Frauchen 
meint, dass nur meine Essgewohnheiten, mein weisses Fell und mein Dickkopf sie an eine richtige Maremmano Hündin 
erinnern. Sehr beleidigend. Aber wenn sie meinen Kopf krault, meinen Bauch streichelt und mich ihr liebes Mädchen
nennt, ist alles vergeben und vergessen. 

Frauchen sagte, ich müsste jetzt auch lernen zu arbeiten. Da ich nicht weis was das ist, fragte ich Kim. 
Er war sich nicht sicher, aber er meinte es sei etwas für Frauchen und ich bräuchte mir darüber keine Gedanken 
zu machen. Er geht mit ihr in den Garten, sucht sich einen schönen, schattigen Platz, legt sich hin und schaut 
ihr zu wie sie hin und her geht und verschiedene Dinge macht. Er findet es sehr entspannend und schläft ziemlich 
schnell ein. Das ist o.k. mit mir. 

Gestern ist mir doch ein kleiner Unfall passiert. Sehr peinlich. Wir waren im Auto weggefahren. Und plötzlich 
hatte ich Angst wir würden die lange Reise zurück antreten. Als wir aber nach kurzer Zeit wieder hier ankamen, 
habe ich mich so sehr gefreut, dass mir – na ja, reden wir nicht mehr darüber. Frauchen hat es auch gleich 
aufgewischt. Ich möchte von hier nie wieder weggehen.