Da bin ich wieder! Mädchen, Mädchen, wie schnell die Zeit vergeht! Nun bin ich schon sooooo lange in meiner neuen Familie und habe euch noch gar nicht mitgeteilt, wie es mir seit meinem Einzug hier ergangen ist und geht.

Also, erst habe ich ja die Tochter der Familie kennen gelernt. War anfangs ein wenig schüchtern, wie ich halt so bin. Und sie wollte mich gerne streicheln, aber: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Na gut, nach einiger Zeit konnte ich doch nicht mehr widerstehen und… habe das genossen! So durchs Fell kraulen lassen ist schon tierisch gut. Und plötzlich waren da noch mehr Leute, die ich noch nicht kannte! Einer der Söhne kam mit seiner Freundin und da ich inzwischen wusste, dass alles gut ist, habe ich die Beiden auch viel schneller an mich ran gelassen. Nette Typen!

Nach ein paar Tagen musste ich meinen geliebten Fensterplatz räumen, weil meine Familie plötzlich mit einem Baum in die Wohnung kam! Ein Baum auf meinem Platz!!! Könnt ihr euch vorstellen, was das für mich bedeutet hat?? Ich musste teilen…, meinen Platz…, mit einem Baum! Geht doch gar nicht! Aber: Rache ist Blutwurst! Die haben den Baum mit so Sachen behangen und ein kleiner Holzweihnachtsmann hat es mir angetan. Bin gut dran gekommen und schwupps… angeknabbert! Naja, vielleicht ein wenig mehr, denn die Reste waren nur noch gut für den Holzofen in der Küche. Scheint geholfen zu haben, denn nach ein paar Tagen hatte ich meinen Platz wieder für mich alleine und der Baum musste auf die Terrasse.

Zwischendurch gab‘s noch mächtig viel Lärm draußen. Nennen die Silvester und es rumst und blitzt überall und das mitten in der Nacht! Hat mich aber nicht sonderlich gestört. Ich habe einfach so getan, als ob ich das nicht merke und habe weiter geschlafen.

Tja, und dann kam Schnee. Nicht so wie in Italien, also richtig hoch. War eher so ein wenig den Boden bedeckend. Wir waren draußen und haben so richtig rumgetobt bis ich ganz müde war. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht! Und damit ihr mich auch wiedererkennt, wenn wir uns mal begegnen, habe ich euch ein paar Bilder mitgebracht.

Ihr seht, es geht mir super gut und ich genieße das Leben! "Tschüss"... und bis zum nächsten Mal, eure Juno!

Darf ich mich vorstellen?… Nein, das passt nicht zu mir! Ich bin doch eine Maremmano-Hündin, und daher: ich bin Juno! Naja, sagen wir mal, wenn etwas ganz neu für mich ist, dann schaue ich mir das ganz genau an, am besten mit dem Blick durch die Beine meiner neuen Familie. Da fühle ich mich sicher.

Aber ich glaube, ich fange mal am Anfang an: geboren wurde ich in Italien vor ungefähr einem Jahr (vielleicht ein wenig später, aber wen interessiert das schon so wirklich!). Dort in Italien musste ich auch recht jung operiert werden, weil ich sonst nicht oder nur ganz schlecht laufen könnte. War nicht schön, aber ist ja vorbei. Nach einiger Zeit bin ich dann in einem großen Auto ganz weit gereist, bis nach Nordrhein-Westfalen und dort nach Ost-Westfalen. Ich konnte es kaum glauben, aber genau dort habe ich dann meine Schwester wiedergefunden! War das eine Freude! Zusammen mit anderen Vierbeinern und auch mit meiner Schwester konnte ich auf einem großen Bauernhof nach Herzenslust rumtoben, fressen, schlafen und es mir richtig gut gehen lassen.

Eines Tages kamen eine Frau und ein Mann und setzten sich mit an unseren Tisch auf der Deele. Die haben mich besonders angesehen und schienen irgendwie Interesse an mir zu haben. Tat ganz gut, so ein wenig im „Rampenlicht“ zu stehen, aber es war auch schon komisch. Denn genau das Gleiche war bei meiner Schwester auch geschehen und nun war sie nicht mehr da! Nach einiger Zeit sind die Menschen aber wieder gegangen und es war so wie vorher.

Ein paar Tage später bin ich wieder mit einem Auto gefahren, aber nur ganz kurz. Wir sind in ein Haus gegangen, das ich überhaupt nicht kannte und siehe da…, dort öffnete die Frau die Tür, die mich vor kurzem besucht hatte! Hä?? Ich habe mir das Ganze mal genauer angesehen, war ganz nett. Und wenn mich meine feine Nase nicht täuscht, dann roch es dort nach… Hund! Ich konnte aber keinen Gefährten entdecken. Aus dem Gespräch konnte ich dann verschiedene Wortfetzen hören: Labrador, 15 Jahre alt, konnte nicht mehr laufen, einschläfern. War schon komisch, keinen Gefährten zu sehen aber zu riechen. Muss wohl alles noch nicht lange her gewesen sein… naja, wie auch immer. Wir sind dann wieder nach Hause gefahren und meine Welt war in Ordnung.

Dann kam nach einigen Tagen diese Frau doch wieder vorbei und… hat mich mitgenommen! Einfach so, ehe ich mich richtig umsehen konnte. War schon krass! Wir sind einige Zeit gelaufen und kamen schließlich… an dem Haus an, wo ich vor einigen Tagen schon einmal war! Oh Schreck, was hat das zu bedeuten??! War aber gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe was zu fressen bekommen und konnte mir einen schönen Platz im Wohnzimmer vor einem bodentiefen Fenster auf einer kuscheligen Decke einrichten. Die Frau hat mich immer wieder gekrault, das tat gut! Am Abend kam dann der Mann, der beim ersten Besuch auch schon dabei war. Den habe ich erst mal ignoriert... wer weiß, wer weiß!!

An den nächsten Tagen sind wir oft draußen gewesen. Ich habe ganz neue Wege kennen gelernt, viele neue Gerüche erschnüffelt und finde mich inzwischen nach über einer Woche hier ganz gut zurecht. Mit meiner neuen Familie, der Frau und dem Mann habe ich gute Freundschaft geschlossen. Fein, wenn sich alle so um mich kümmern, mich kraulen und streicheln. Als „Gegenleistung“ laufe ich gerne hinter ihnen her, versuche mit meinen Pfoten sie auch an ihren Beinen zu „streicheln“ und lege gerne meinen Kopf auf ihre Oberschenkel, wenn sie sitzen. Dann bekomme ich eine Extraportion Streicheleinheiten :)!

Bin schon auf das Wochenende gespannt. Dann kommt die Tochter der Beiden zu Besuch. Mal sehen, ob sie mir gefällt. Zur Sicherheit werde ich mich wahrscheinlich erst mal hinter den Beinen meiner Freunde verstecken und beobachten, was dann so passiert. Aber wenn die auch so nett ist wie meine neue Familie, dann wird es sicher interessant und gut werden.

Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten und sage erst mal „Tschüss“ und bis bald… eure Juno.