Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Camillo

Mein Name im Tierheim
Schlumpfi

Rasse
Mischling

Geboren ca.
2012

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 02.02.2024
Camillo hat seine eigenen Ideen

Jetzt ist unser Mausekönig Camillo schon fast acht Jahre bei uns. Sein Selbstbewusstsein hat mit jedem Jahr zugenommen. Er hat seine Hundefreunde und wieder andere werden ignoriert. Menschen mag er mittlerweile; vor allem die, die Leckerlies in ihren Taschen haben. Und manchmal, da hat er seine ganz eigenen Ideen. So auch vor Weihnachten, als das Herrchen abends mit ihm die übliche Runde durchs Dorf drehte. Da hat sich unser Spatz einige Körner reingezogen, die auf dem Boden lagen. Auch unters Auto musste er noch halb, um weitere zu fressen. 

Das Ergebnis war: Ausgiebiges Schmatzen. Nun gut, wir hatten die Hoffnung, dass die Körner zwischen den Zähnchen sich durch das Trockenfutter und Dentalsticks sowie weiteres Schmatzen lösen würden. Nach anderthalb Tagen hörte das Schmatzen jedoch nicht auf. Stattdessen hatte er eine Beule an der einen unteren Kieferseite. Kaputter Knochen? Eiterbeule durch Entzündung? Wir konnten es nicht rausfinden, da der sture Heini die Schnute nicht öffnen wollte. Also ab ins Auto und zur Notfallklinik. Die Helferin dort war spitze. Sehr zartfühlend hat sie ihm die Schnute geöffnet. Zum Vorschein kam ein Stück eines alten ollen Meisenknödels, das sich verklemmt hatte. Ich dachte ich falle vor lauter Erleichterung um. Und unser Mausekönig: Der saß ganz still und andächtig auf dem Metalltisch und hätte die Helferin wohl am liebsten abgeknutscht! Normalerweise schlottert er immer auf dem Tisch, dass er bald hinunterfällt. Diesmal hat er schnell gemerkt, dass ihm liebevoll geholfen wurde und ist danach ohne zu zögern ganz munter ins Auto gesprungen. Macht er sonst nie, da er es hasst im Auto mitzufahren. Und das Ende der Geschichte: Manchmal haben kleine Hunde ganz schön blöde Ideen im Kopf - auch als Senior. Aber dafür haben sie ja ihre Rudelmenschen, die das dann in Ordnung bringen ...

Ansonsten geht es unserem Senior recht gut. Er ist flott auf den Beinen und munter. Nur die Zähnchen waren schon immer schlecht und sind es geblieben. Einige sind schon weg. Einmal im Jahr gibt es die Zahnreinigung beim Tierarzt unter kleiner Narkose. Hoffentlich ist das noch lange möglich. Und Camillos Augen werden langsam trüber - grauer Star. Im Flur hat er jetzt ein Nachtlicht bekommen, damit er nachts nach Lust und Laune durch die Gegend und in die erste Etage zu uns wandern kann. Außerdem gebe ich ihm abends Augentropfen, um den Prozess zumindest aufzuhalten. Findet er nicht gut, aber seine "Mama" darf das zur Not. Danach kommt dann der Nikolausi oder Osterhasi direkt mit einem kleinen Lecker. Komisch ist nur, dass beide immer so aussehen wie "Mama". Aber egal, Hauptsache mal wieder was abstauben, Hund bekommt seiner Meinung nach ja nie genug ... 

Eintrag vom 12.06.2022
Erst die Pflicht - dann der Urlaub

Vor dem Urlaub musste Camillo noch zum Tierarzt - die jährliche Zahnsteinentfernung stand an. Das ist für uns alle immer aufregend. Für Camillo, weil er Angst davor hat und für uns, weil es immer eine kleine Narkose für ihn gibt. Diesmal wurde unserem Spatzefratz der zweite kleine Mümmelzahn gezogen. Mal schauen, wie lange wir diese Behandlung noch machen können. Schließlich wird er älter und seine Zähne sind leider nicht die Besten. Zum Glück hat er die Narkose gut überstanden. "Papa" musste ihn aber dann doch die Treppen hochtragen. Abends war er dann schon wieder ganz er selbst und hat sein Futter mit großem Appetit und sichtlich erfreut verspeist. Und wir waren sehr erleichtert, dass die Aktion glücklich überstanden war!

Wenige Tage später ging es dann gemeinsam in die Berge ins Sauerland. Camillo liebt das Autofahren nach wie vor nicht, aber seine Panik ist deutlich weniger geworden. Er ist während der Fahrt ansprechbar, schaut aus dem Fenster und nimmt Leckerchen von mir. Nach knapp zwei Stunden waren wir da. Unser Junge hat sich schnell eingelebt und den Balkon für sich entdeckt. Von dort konnte er herunter und auf die Berge schauen, andere Hunde und Menschen beobachten. Direkt nebenan im Garten (unterhalb unseres Balkons) hat er einen Kumpel entdeckt. Aber nicht irgendeinen Kumpel, sondern tatsächlich einen Kumpel von pro-canalba! Ares (ehemals Parsley), ein großer schwarzer Mischlingshund, war im Mai in Willingen angekommen und spielte schon munter im Garten. Die beiden haben sich direkt gesehen und gegenseitig beobachtet. Dabei haben wir es aber belassen, denn Ares war noch neu hier und Camillo kann manchmal auf größere Rüden, die zuviel am Popo schnüffeln oder spielen wollen, zickig reagieren. Unser Kleiner war immer schon von der ruhigeren Sorte. Gucken, schnüffeln, dösen und schmusen.

Aber auf die Berge wollte er schon - unbedingt. Strammen Schrittes, die Zweibeiner kamen kaum hinterher. Das Seniorenfutter wirkt! Unser Kleiner ist fit! Als wir dann für die Rückfahrt packten, verkrümelte sich Camillo auf den Balkon. Dort wollte er auch nicht weg, als wir losfahren wollten - ich musste ihm erst sein Geschirr umlegen. Trotzdem hat er sich nur widerwillig von seiner Aussichtsplattform getrennt. Immerhin ist er dann selbstständig ins Auto gesprungen und hat sich ins Unausweichliche gefügt. Ganz klar: Auch bei der nächsten Fahrt wird die Ferienwohnung nach dem Balkon ausgesucht, denn unser Spatzefratz hat da klare Ansprüche wink

Liebe Grüße ans pro-canalba Team von Camillo und seinen Zweibeinern 

Eintrag vom 30.10.2021
Camillo endlich wieder im Urlaub ...

Ja, auch ein Hund muss ab und an mal in den Urlaub. Ist doch langweilig - zu Hause immer dieselben Kumpels und immer dieselben Schnüffelecken. Also sind wir mal wieder Richtung Nordsee in unseren Lieblingsferienort gefahren. Die Fahrt war für Camillo diesmal nicht ganz so stressig. Es hat zwar durchgehend geschlottert, aber zwischendurch auch mal interessiert aus dem Fenster geschaut und von mir regelmäßig Krauleinheiten eingefordert.

Angekommen kannte er sich sofort aus und fühlte sich sichtlich wohl. Wir hatten diesmal auf derselben Etage eine andere Ferienwohnung genommen - nicht rechts, sondern links. Einige Tage wollte er dann noch zu der rechten Wohnung, bis er wusste, dass es die andere Seite war. Den Balkon mit den Glasscheiben liebt unser Spatzefratz. Schon am fühen Morgen beobachtet er die Kühe, Hasen, Möwen und andere Tiere. Wenn er dabei noch von uns gekrault wird, ist er rundum zufrieden.

Wind und Wetter kennt er im Urlaub nicht. Da ist unser Kleiner "friesisch herb". Kein Wind und kein Regen stört ihn. Er läuft immer weiter. Zu Hause ist er ein absoluter Schönwetter-Hund. Aber dort gibt es so viel neue Gerüche. Wasser? Ja, am liebsten, wenn es bei Ebbe gerade weg ist. Hundestrand und Schwimmen? Nicht sein Ding. Aber Seetang, Fisch und Muscheln schnüffeln und sich im Gras wälzen - davon kann er nicht genug bekommen. Und dann wieder auf dem Balkon in der Sonne ruhen und dabei wie der Deichgraf persönlich übers Land blicken. Das liebt unser Spatz. Und wenn er dann von seinen Lieblingsmenschen noch ein Stück grätenlosen Fisch beim Abendesssen ergattern kann, dann ist der Hund zufrieden und wartet auf seine Bauchmassage vor dem Schlafen ...

Ein glücklicher Camillo und seine zwei Menschen grüßen das pro-canalba Team und alle Hundekumpels!

Eintrag vom 07.02.2021
Es geht immer noch ein bisschen näher ...

Camillo ist heute seit fünf Jahren bei uns. Und das waren die fünf schönsten und erfülltesten Jahre überhaupt für uns.

Von Monat zu Monat und Jahr für Jahr taut unser Kleiner mehr auf. Unsere Kommunikation wird immer munterer und manchmal erzählt er uns ganze Geschichten. Die sind nicht immer verständlich, aber meistens geht es um die Begegnung mit anderen Hunden. Ansonsten sind seine Lieblingsthemen Leckerli und Krauleinheiten, die er als Einzelkind bzw. -hund vehement einfordert.

Mittlerweile hat Camillo gefühlte zwanzig Spitznamen wie Kamille, Vanille, Schiddel-Diddel, Rabauke, Spatzefratz, Große Wanne oder Big Boss. Er hört auf alle diese Namen, wenn der Tonfall stimmt. Einzige Ausnahme: Beim Spazierengehen liegt irgendetwas scheinbar Leckeres auf dem Boden. Dann kann er sehr schnell und sehr stur sein. Dann kommt es darauf an, dass wir das Fressi eher sehen und bestimmt nein sagen. Seine ganz besondere Vorliebe gilt - wie sollte es bei einem waschechten Italiener anders sein - Nudeln und Pizza. So bekommt er dann ab und an ungesalzene Nudeln mit einem Hauch Parmesan oder etwas Rand von der Pizza. Dann spielt unser Kleiner vor Begeisterung verrückt. Er läuft rückwärts, flitzt um die Kurven, macht Männchen und singt ganze Arien. Nach dem Lieblingsmenü gibt es dann einen saftigen Schmatzer für uns.

Am Tag lässt er uns nicht aus den Augen und will immer und überall mit dabei sein. Am Abend folgt er uns zum Bett und bleibt eine Weile auf seinem Deckchen vor dem Bett liegen. Gibt es etwas Schöneres, als einen Hund, der zufrieden schmatzt und "Puhh" macht? Auf keinen Fall! Erst wenn wir schlafen und er sicher ist, dass keine Programmpunkte wie Leckerli oder Kraulen mehr für ihn stattfinden, wandert er auf seinen Schlafplatz unter dem Esszimmertisch im Wohnzimmer. Manchmal kommt er dann aber in der Nacht oder am Morgen wieder. Wenn wir nicht zeitig wach werden, können wir uns ganz auf Camillo verlassen - er steht vorm Bett, "singt" und stubst uns. Unser Kleiner ist ganz und gar angekommen! Nur selten zeigt sich noch das anfängliche Angstverhalten. Wer ihn kennt sagt "er hat sich aber gut entwickelt und ist aufgetaut". Wer ihn bisher nicht kannte sagt "den haben Sie als "Angsthund" bekommen? Der wirkt aber gar nicht so, sondern sehr souverän und ruhig." Darüber freuen wir uns, weil es unseren Eindruck bestätigt, dass Camillo immer selbstbewusster und freier geworden ist und sich bei seinem Rudel sicher und geborgen fühlt.

Eintrag vom 27.04.2020
Camillo mit seinem Rudel im Home-Office

Unserem Spatzefratz geht es im Moment besonders gut - sind doch Herrchen und Frauchen gerade den ganzen Tag zu Hause. Da könnten wir ihn ja eigentlich den ganzen Tag puscheln und kraulen, zumal wir immer ausdrücklich und wortreich bekunden, wie lieb wir ihn doch haben. Und deswegen wäre es das Mindeste, was so ein Hund erwarten könnte. Leider ist das Zuhausesein mit dem Home-Office verbunden - und das heißt arbeiten. Das versteht Camillo natürlich nicht und folgt uns hoffnungsvoll auf Schritt und Tritt. Mal liegt er dann neben meinem Schreibtisch auf seinem Kissen, mal bei seinem Papa auf seinem Deckchen. Er will uns schließlich beiden gerecht werden und niemanden vernachlässigen. Und wir sind froh, dass wir unseren Kleinen in Corona-Zeiten haben, denn wenigstens beim Spaziergang mit ihm kommen wir so reichlich vor die Tür ...

Leider im Moment alleine mit Camillo. Sein bester Freund Rudi hat im März die Diagnose Krebs im Endstadium erhalten. Vorher wurden seine Beschwerden vom Tierarzt als Husten eingestuft. Schon eine Woche nach der Diagnose mussten wir "unseren" Großen gehen lassen. Mein Mann, Camillo und ich haben uns bei seinem Herrchen - einem lieben Freund von uns - von Rudi verabschieden können. Den letzten Gang zum Tierarzt konnte ich nicht mit ihm gemeinsam gehen. Wegen Corona durfte nur eine Person mit hinein. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich vor lauter Schmerz nicht umgefallen wäre. Rudi war ein so besonderer Hund. Keiner, der sofort Freundschaft mit jedem schloss. Aber als er mich und uns nach reiflicher Überlegung (ganz Herdenschutzhund eben) in sein Rudel aufgenommen hatte, war es innige Liebe auf allen Seiten. Rudi war mein Seelenhund. Er war für mich wie mein zweiter eigener Hund. Deswegen tat es so fürchterlich weh und das tut es noch. Aber Lieben heißt auch im richtigen Moment loslassen zu können - das wusste sein Herrchen und ich auch. Und Camillo hat glücklicherweise weniger gelitten als ich befürchtet hatte. In dem Fall bin ich froh, dass er so aufs Fressen fixiert ist. Seine Kekse bekommt er ja noch von Rudis Herrchen. Und irgendwann in den nächsten Wochen wird es auch wieder einen großen weißen Freund für Camillo aus dem Tierschutz geben. Der wird dann einen anderen Namen haben, eine Vorgeschichte haben und anders sein, aber auch er wird unsere innige Zuneigung und Fürsorge brauchen und bekommen (von seinem Herrchen und von meinem Mann und mir). Dann werden wieder neue Hundegeschichten geschrieben und zwei vierbeinige Jungs werden wieder gemeinsam ihre Runden durchs Dorf drehen ...    

Liebe Grüße an die Engel von Pro Canalba von Camillo (auch Big Boss oder Chef genannt) und seinen Zweibeinern  

 

Eintrag vom 02.10.2019
So ein kleiner Spatzefratz ...

Camillo bringt uns oft zum Lachen und ist unser absoluter Prinz. Wir können dem Kleinen einfach nicht widerstehen. Das weiß er auch und fordert vehement seine Krauleinheiten ein. Erst, wenn er ganz sicher ist, dass wir uns ins Bett verziehen, geht er von seinem Kraulplatz unter den Esszimmertisch um zu schlafen. Im gesamten Wohnzimmer liegen Kuscheldeckchen verteilt und sein Körbchen. Der Herr liegt jedoch am liebsten auf dem Teppich. Das macht sich jetzt bemerkbar: An den "Ellenbogen" der Vorderpfoten ist das Fell "abgeschabt".  Ich creme die Stellen täglich ein, damit sie nicht wund werden. Aber das Fell wächst nicht nach. Ansonsten glänzt sein Fell super. Ich sehe diese "Ellenbogen" jedoch auch bei anderen Hunden, die nicht ständig in ihrem Körbchen, sondern überall in der Wohnung liegen. Da hat unser Junge seinen eigenen Kopf. Und er wird ja auch nicht jünger. Genau wie seine Menschen hat er jetzt allmählich mehr graue "Haare". Sein Lieblingswort ist "södömö" oder "södöpö", was soviel heißt wie "Soll die Mama?" oder "Soll der Papa?". Ja, was wohl? Natürlich zwei Mal am Tag die große Mahlzeit und zwischendurch ein Leckerli. Das ist das Größte für Camillo. Dann haben wir "begleitenden Hund" bei jedem Schritt. Da merkt man immer noch, dass er sich in Italien sein Fressen alleine suchen musste. Das Zweitbeste sind für ihn die Spaziergänge und das Zusammensein mit seinem besten Hundefreund Rudi. Rudi ist eine coole Socke und seine Souveränität färbt auf Camillo ab. Doch während Camillo immer schaut, wo er noch ein Leckerli abstauben kann, ist Rudi die Ruhe selbst. Anders sieht es aus, wenn ein Eichhörnchen vorbeikommt oder ein Vogel über das Gartendach (in Rudis Garten) läuft. Dann dreht Rudi auf und Camillo ist die Ruhe selbst. Insgesamt ist es so, dass Camillo sich immer noch phasenweise verändert und entwickelt. Mal hat er mehr Angst, dann wieder weniger. Mal macht er den großen Macker im Dorf und ein andermal duckt er sich wieder bei Kleinigkeiten, die ihn sonst nicht gestört haben. Menschen gegenüber wird er jedoch immer aufgeschlossener - selbst Fremden gegenüber. Schließlich sind das alles potenzielle Krauler und vielleicht auch Leckerli-Geber. Unser Spatzefratz ist sehr gewitzt und ein richtiges kleines Schlitzohr. Er erobert alle Herzen im Sturm. Wir sind stolz auf ihn und lieben ihn mit allen seinen kleinen Macken!

Liebe Grüße an die Pro Canalba Engel von Camillo und seinem Rudel

Eintrag vom 21.10.2018
Camillo und sein Rudel am Wasser

Im Oktober war es wieder mal so weit. Camillo ist mit seinem Rudel an die Nordsee gefahren. Zwar ist die Fahrt immer noch eine Strapaze für ihn, doch vor Ort ist das schnell vergessen. Die Ferienwohnung kennt er und findet sofort sein Plätzchen. Von dort aus kann er durch die durchsichtigen Balkonscheiben auf die Felder blicken, wo Rehe und Hasen unterwegs sind. Das liebt er. Ansonsten gibt es hier so viel Neues zu erschnüffeln, dass Camillos Nase ununterbrochen regelrecht am Boden klebt. Und natürlich das beliebte Graswalzen. Im Herbst gibt es gratis zum Gras Spinnweben im Fell winkZum Glück war es diesmal so warm, dass der Spatzefratz in der Sonne auf dem Balkon dösen konnte. Neben den Hühnern, die er schon kannte und nicht jagt, sondern neugierig beobachtet, hat er eine ganz neue Tierart kennengelernt. Alpakas findet er jetzt auch sehr spannend ...

Zuhause schläft er jetzt fast jede Nacht neben unserem Bett. Die Treppe in der Wohnung (mit untereinander nicht verbundenen Holzstufen) ist seit Monaten kein Problem mehr. Tagsüber kommt er gerne mal gucken, was das Rudel oben so macht. Dann legt er sich gerne in sein zweites Körbchen im Schlafzimmer. Nach über zwei Jahren hat unser Kleiner nun die gesamte Wohnung für sich entdeckt. Wie groß doch seine Hundehütte geworden ist. Frauchen freut sich auch. Jetzt liegen die schwarzen Hundehaare dekorativ auf zwei Etagen verteilt. Aber wie heißt es so schön: Alles für die Katz bzw. den Hund! smiley heart

Eintrag vom 17.06.2018
Camillo – der Muthund!

Jetzt ist unser Camillo schon über zwei Jahre bei uns und er entwickelt sich immer noch. Das kommt oft plötzlich und unverhofft. Im Urlaub im Mai hat er wieder einen großen Sprung nach vorn gemacht. Von jeher waren Türen ihm nicht geheuer – so auch Balkontüren. In der Ferienwohnung jedoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen, denn dort war ein riesiger Balkon mit Glasfront samt freiem Blick auf das Feld mit Rehen und Hasen. Schnell hat er gelernt durch die Balkontüren zu gehen. Mit der größten Selbstverständlichkeit kam er am frühen Morgen durch die Türe und schaute von dort aus regungslos und gespannt aufs Land, die Nase immer im Wind. Auch hat er das Haus in dem wir schon einmal waren sofort wiedererkannt. Innerhalb von wenigen Stunden hatte er sich in der Wohnung eingelebt und wir konnten ihn sogar alleinlassen. In der Umgebung gab es viele Wiesen mit frisch gemähtem Gras. Seine größte Freude war es sich ausgelassen darin zu wälzen und die frei laufenden Hühner zu beobachten. Dann konnte man ihm die Ausgelassenheit regelrecht anmerken und er verhielt sich wie ein junger verspielter Hund. Das ist selten, denn meistens ist unser Spatz ruhig und zurückhaltend – mit Spielen kann er wenig anfangen.

Nach dem Urlaub setzte sich die Mutphase zu Hause konsequent fort. Wir wohnen in einer dreistöckigen Maisonette-Wohnung. Bisher hat Camillo sich immer konsequent auf der unteren Etage aufgehalten – die Treppe mit Zwischenräumen zwischen den Stufen wollte er nie betreten. Wir haben ihn nie locken können und bei Gewitter haben wir uns im Wohnzimmer zu ihm gesetzt. Durch den Urlaub hatte er sich jedoch daran gewöhnt, dass sein Rudel im Schlafzimmer immer in seiner Nähe war, da alle Räume auf einer Ebene waren. Und siehe da: Als nachts ein kräftiges Gewitter aufzog, hörten wir unten Getrappel auf den Steinfliesen. Dann war zunächst Ruhe. Als nächstes hörten wir zaghaftes Tapsen auf dem oberen Boden, der ein anderes Material hat. Im Halbschlaf hielten wir das für Regentropfen. Tatsächlich war es aber unser Hundi, der unversehens im Schlafzimmer stand. Am nächsten Morgen war er sichtlich über seine eigene Courage verwundert und wusste nicht, wie er die Treppe wieder runterkommen sollte. Wir haben ihn dann an seinem Geschirr heruntergeführt. Ab diesem Zeitpunkt war der Keks gegessen. Wenn es jetzt donnert und blitzt kommt er geschwinden Schrittes zu uns und schläft die Nacht über bei uns. Am Morgen nimmt er dann die Treppe herunter ganz selbstverständlich ohne Geschirr – so, als wäre es nie anders gewesen.

Im Dörfle zeigt er sich auch mehr und mehr als Pascha. Am Anfang war er noch zu jedem Hund freundlich. Jetzt grupft er auch schon mal, wenn ein anderer Rüde in Sicht kommt. Zu wirklicher Aggression kommt es jedoch nicht. Anscheinend fühlt er sich jetzt mehr und mehr als Boss hier und will direkt klarstellen, wer im Revier das Sagen hat. Zumindest als Zweitboss nach seinem besten Freund – einem riesengroßen 60 kg Kuvasz (Camillo hat um die 14 kg) in dessen Windschatten er täglich durch die Felder läuft. Der riesige Weiße und der kleine Schwarze – das gehört hier mittlerweile schon zum „Stadtbild“ und ist wirklich eine große Freundschaft. Nach dem Urlaub haben die beiden sich liebevollst begrüßt und sich in allen Tonlagen erzählt, was sie in der Zwischenzeit erlebt hatten. In solchen Momenten geht uns wieder mal das Herz auf: Unser ehemaliger Angsthund hat sich super eingelebt. Er fühlt sich bei uns geborgen und genießt sein Leben. Um wie viel reicher und schöner unser Leben durch unseren Schatz geworden ist, kann ich gar nicht beschreiben. Das kann man nur fühlen. Und jeder Hundefreund der sein Tier(e) von Herzen liebt, weiß wovon ich rede. Nur ein Tag ohne die Fellnase(n) – undenkbar!

Viele Grüße nach Kirchlengern von Camillo & seinem Rudel

 

PS: Das Team von Pro Canalba ist uneingeschränkt super! Schade, dass einige geistig offenbar Minderbemittelte unqualifizierte Kommentare auf facebook abgeben müssen - ohne die Hintergründe der Entscheidungen zu kennen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele dumme und gewöhnliche Menschen sich in den sozialen Netzwerken tummeln. Manche davon bezeichnen sich sogar noch als Tierschützer, obwohl sie von den Bedürfnissen eines Hundes offenkundig wenig Ahnung haben. So geschehen im Fall von Philipp in jüngster Zeit. Zum Glück hat auch dieser Hund jetzt wohl ein Zuhause gefunden und das hoffentlich für immer. Wir halten Pro Canalba jedenfalls für einen sehr guten Tierschutzverein, dem das Wohl der Hunde und jedes einzelnen Hundes in außergewöhnlich verantwortungsvoller Art und Weise am Herzen liegt!!!!!   

 

 

Eintrag vom 01.01.2018
Vom Angsthund zum Kampfschmuser der ersten Liga

Jetzt ist unser kleiner Schatz schon fast zwei Jahre bei uns. Sein Charakter verändert sich immer noch. In seinem "Dorf" wird er immer mutiger. Während er am Anfang noch zu allen Hunden freundlich war, macht er jetzt ab und an schon mal den Chef, wenn ein anderer Hund hier seiner Meinung nach nicht hingehört ;-). Zu Hause ist er lammfromm. Schmusen mit seinen Rudelmenschen ist für ihn das Feinste - am liebsten stundenlang. Wird der Kraulplan nicht eingehalten oder die "Behandlung" unterbrochen beschwert er sich lautstark, rudert mit den Pfoten und klopft ungeduldig mit dem Schwanz auf den Boden. Auch seine Ängste sind größtenteils besser geworden. Auf Fremde geht er unbefangen zu, im Auto fahren wird auch besser und Silvester hat er super überstanden. Er ist einfach eine halbe Stunde unter unser Telefontischchen gekrochen und hat sehr ruhig abgewartet bis die letzte Rakete draußen abgefeuert war. Wirklich sehr cool! Wir lieben unseren Spatzefratz von ganzem Herzen und freuen uns auf ein spannendes 2018 mit ihm.

Liebe Grüße an das Pro Canalba Team von Camillo und seinem Rudel

Eintrag vom 11.06.2017
Camillo - mal wieder am Wasser

Im Mai haben wir unseren zweiten Urlaub an der Nordsee verbracht. Für Camillo gibt es immer wieder spannende und neue Dinge zu entdecken. An die Ferienwohnung hat er sich schnell gewöhnt. Da die Küche im Wohnraum war, hatte er die wirklich wichtigen Dinge immer gut im Blick :-). Draußen waren die vielen Enten sehr aufregend - das kannte er so noch nicht. Vor den Enten und Schafen hatte unser Spatz ordentlich Respekt. Vor den Hasen nicht - die hat er nun mal zum Fressen lieb. Wasser und Wellen war nach wie vor nicht sein Ding. Aber Schnüffeln und im Sand wälzen - das geht immer. Mit anderen Hunden schließt er schnell Freundschaft. Und wenn die nicht wollen, dann geht Camillo munter seines Weges. Wir sind sehr stolz, dass unser Junge nach kleinen Anlaufschwierigkeiten jetzt locker Aufzug fährt. Das hätten wir nicht gedacht. Da die Ferienwohnung in der dritten Etage lag, haben wir das einfach mal versucht. Unten wartete der Spaziergang und oben ein Leckerli. Das war ein guter Anreiz für ihn. Was hingegen gar nicht gut klappt, ist das Autofahren. Das ist für unseren Kleinen das Allerschlimmste. Zittern, Schlottern, Hecheln. Danach braucht er Stunden, um sich von seiner Panik zu erholen. Leider scheint sich seine Angst in diesem Bereich auch zu verstärken, während er sonst bemerkenswerte Fortschritte macht. Hier ist jetzt guter Rat gefragt und wir werden daran noch arbeiten müssen. Aber auch diese Aufgabe sehen wir als positive Herausforderung, denn zusammen haben wir schon viel geschafft, was zu Beginn noch undenkbar erschien ...

Liebe Grüße von Camillo und seinem zweibeinigen Rudel

Eintrag vom 27.02.2017
Ein Jahr geht so schnell rum ...

Hier der Bericht zu den Fotos vom 26.2.:

Ja, jetzt ist Camillo tatsächlich schon ein Jahr lang bei uns. Manchmal können wir das gar nicht glauben, denn der kleine schwarze Italiener hat unser Leben so sehr bereichert. Wir sind sicher - er liebt uns von Herzen und wir ihn noch mehr. Jeden Tag lebt er sich noch ein klein wenig mehr ein. Er genießt seine „Wellnessmassagen“ und hat sich zu einem echten Kampfschmuser entwickelt. Wo ist bloß der Hund geblieben, der knurrend und schnappend in seiner Transportbox saß? Angst hat er nur noch selten. Besuch begrüßt er freundlich wedelnd. Er bleibt eine Zeit lang vorsichtig, doch wenn er jemand mag, lässt er sich auch von Fremden streicheln. Auch als Wachhund ist er fleißig bei der Sache und gibt knurrend Bescheid, wenn aus seiner Sicht etwas nicht stimmt. Das hat sich in einer Nacht schon als sehr hilfreich erwiesen. Wir hatten ungebetenen Besuch, den wir so rechtzeitig bemerkten. Nicht geheuer sind Camillo große Traktoren und Lastwagen. Da duckt er sich kurz weg. Das tun seine größeren Hundefreunde aber ebenso. Den Besuch bei der Tierärztin mag er auch nicht besonders, obwohl dort bisher nichts Schlimmes passiert ist – nur Zahnstein entfernen und die jährlichen Impfungen. Anscheinend riecht er die Angst der anderen Hunde. Camillo konnte es gar nicht erwarten wieder rauszukommen und hat alle anderen überholt :-)

Im Oktober war Camillo das erste Mal mit uns im Urlaub - in einer Ferienwohnung direkt am Wasser. Er fand das Wasser zwar schnüffelnd interessant, aber er hat nicht mal ansatzweise eine Pfote reingesteckt. Dafür hat er schnell mit anderen Hunden Kontakt geschlossen und war auch im Restaurant mit den anderen Vierbeinern ganz brav. Mit Hunden zeigt er sich generell sehr verträglich. Zuhause hat er sein eigenes Hunderudel. Diese Hunde sieht er täglich und wir drehen gemeinsam unsere Runden durchs Feld. Da gibt`s dann viel Küsschen und Poposchnüffeln und überhaupt keinen Futterneid. Im Moment sind wir schon gespannt auf den nächsten Urlaub am Wasser, denn unser Junge fährt noch nicht so gerne Auto. Der schaukelnde Untergrund gefällt ihm nicht. Vielleicht sind das noch die Erinnerungen von der langen Fahrt von Italien nach Kirchlengern. Auf jeden Fall werden wir hier noch ein wenig üben müssen.

 

Viele Grüße nach Kirchlengern von Camillo & seinem Rudel

Eintrag vom 26.02.2017
Hier noch die Fotos vom ersten Urlaub mit Camillo

und hier ist Camillo nun nicht mehr allein am Strand (siehe Vorgeschichte). Und er wird auch nie mehr alleine sein müssen!

Eintrag vom 08.08.2016
Eine wunderschöne Zeit

Jetzt ist Camillo schon ein halbes Jahr bei uns. Die Zeit ist rumgegangen wie im Flug. War die Entwicklung von ihm bereits in den ersten Tagen gut, so ist sie von Tag zu Tag noch besser geworden. Er hört jetzt nicht nur auf seinen Namen, sondern auch auf zahlreiche Kosenamen, die wir ihm gegeben haben :-). Einzig sein Jagdttrieb hat uns zwischenzeitlich etwas Sorge bereitet. Er wollte wirklich alles fangen, was Fell hat. Dann waren ihm auch noch Vögel recht. Seitdem darf er im Frühjahr und Sommer nur noch in einem sehr überschaubaren Gebiet ohne Leine laufen. Die Leine ist jedoch sehr lang und er bekommt dennoch genügend Auslauf. An dem Jagdtrieb arbeiten wir regelmäßig und erste Erfolge stellen sich ein. Herrchen und Frauchen freuen sich eben über bestimmte Geschenke nicht ganz so doll :-).

Im Moment entdeckt Camillo den triebhaften Jungmann in sich und die Weibchen den echten italienischen Charmeur. Aber auch mit Rüden versteht er sich prima. Große Hunde findet er besonders toll und begrüßt sie voller Freude. Oft gehen wir gemeinsam mit anderen Hunden und Herrchen durch Wald und Flur auf Erkundungstour. Die langen Spaziergänge tun nicht nur unserem kleinen Jungen gut, sondern auch uns. Im Haus läuft Camillo mittlerweile ohne sein Geschirr, was er sich jetzt auch vor jedem Spaziergang willig anlegen lässt. Er liebt sein kuscheliges Körbchen in das er jeden Abend um Punkt zehn Uhr freiwillig zur Nachtruhe entschwindet. Alleine bleiben ist auch kein Problem mehr. Umso größer die Freude, wenn wir zurückkommen. Welcher Hund hätte das gedacht. So eine Freude!

Bald wird Camillo mit uns zum ersten gemeinsamen Urlaub aufbrechen. Bis dahin müssen wir noch ein wenig Autofahren üben. Das Mitfahren am kurzen Anschnallgurt auf der Rückbank findet unser Junge noch nicht ganz so gut. Aber auch das ist sicher nur eine Frage der Zeit. Insgesamt ist unser Leben mit Camillo so schön und erfüllt, dass wir uns ein Leben ohne Hund schon jetzt nicht mehr vorstellen können. Diesen kleinen Racker zu adoptieren war eine der besten Entscheidungen in unserem Leben. Camillo ist ein großes Geschenk und wir sind jeden Tag dankbar für dieses kleine vierbeinige Wunder.

Vielen Dank noch einmal an das engagierte Pro-Canalba Team! 

Eintrag vom 14.02.2016
CAMILLO  das schönste Geschenk zum Valentinstag

Am vergangenen Sonntag (7.2.) sind wir nach Kirchlengern gefahren, um Schlumpfi, den wir jetzt Camillo nennen, abzuholen. Der kleine Hund war uns zu diesem Zeitpunkt als „Angsthund“ beschrieben worden. Daher kurz zur Vorgeschichte: Er irrte irgendwann im Sommer 2015 allein und orientierungslos am Strand in Italien herum. Eine Tierschützerin sah in dort und wollte ihn einfangen. Das wollte er aber so gar nicht. Schließlich halfen nur K.O.-Tropfen, ihn ins Auto zu bekommen. Dann kam er ins Tierheim von Alba. Die ersten Fotos zeigen einen völlig verängstigten Hund. Im Gehege mit einer kleinen Hündin (Silia) ist er dann etwas aufgetaut. Er zeigte so etwas wie Neugierde. Die bezog sich aber nicht auf Menschen. Er ließ sich nicht anfassen und ging Menschen zügig und in großem Bogen aus dem Weg. Er wurde beschrieben als ein Hund, der große Angst vor fast allem hat, besonders vor Menschen. Mehr wussten wir nicht, als wir unseren Kleinen am Sonntag abholten.

Er ließ sich auf dem Gelände von Pro Canalba aus seiner Box holen und genoss den ersten Spaziergang auf der Obstwiese. Dabei hat er sich auch gleich gelöst. Soweit, so gut. Dann das erste Drama: Wir wollten ihm vor Ort sein Sicherheitsgeschirr mit drei Gurten umlegen, das ein Angsthund unbedingt eine Weile tragen sollte. Daran war im Traum nicht zu denken. Der Hund stand – nach mehreren vergeblichen Versuchen – kurz vor dem Kollaps. Hecheln und Todesangst. Das hatte keinen Zweck. In seiner Transportbox, die wir für ihn gekauft hatten, ging es dann am Zweigurtgeschirr mit Leine dran ab in sein neues Zuhause.

Wir trugen die Box mit Camillo ins Wohnzimmer und ließen ihn erst einmal Schnüffeln. Dann wollten wir ihn aus seiner Box lassen. Ein schöner Plan. Doch was dann folgte, war eine Stunden lange Zerreißprobe für unsere Nerven. Jetzt standen wir kurz vor dem Kollaps. Hatte er sich bisher nur verängstigt gezeigt, lernten wir jetzt einen aggressiven Angsthund kennen. Bei jedem Versuch der Box näher zu kommen, knurrte er, fletschte die Zähne und versuchte nach unserer Hand zu schnappen. Ein echter Miniwolf in voller Aktion. Und so sah er auch aus. Gleichzeitig sollte und durfte er unsere Angst nicht spüren. Wir waren willig, aber nicht beherzt genug. Ich habe ihn dann durch die Gitterstäbe aus der Hand mit Frischfutter versorgt. Das ging, denn der Kohldampf hatte die Oberhand. Am Mittag half uns die Tierärztin mit ihrer Helferin ihn aus seinem Gefängnis zu befreien. Er stürmte sofort aus der Box. Von dieser Sekunde an ging es aufwärts. Heute – sieben Tage später – ist von dem „Angsthund“ nichts mehr zu sehen und zu spüren.

Am Montag, Dienstag und Mittwoch haben wir die Handfütterung fortgesetzt. Unsere Bewegungen in der Wohnung wurden von Camillo aufmerksam verfolgt. Wenn wir ihm zu nahe kamen, knurrte er in den ersten zwei Tagen noch. Aber bereits in der ersten Nacht hat er selbstständig sein Körbchen entdeckt und darin geschlafen. In der Wohnung lief er dann an seiner zehn Meter langen Schleppleine immer mehr hinter uns her und erkundete sein neues Heim. Fast stündlich ließ er mehr Nähe zu. Vorsichtiges Streicheln war möglich. Bei der Handfütterung zeigte er sich nicht gierig. Wir konnten ihm beibringen zwischendurch auf Abstand zu gehen und Sitz zu machen. Dann wieder Annäherung und das nächste Lecker aus der Hand. Zwischenzeitlich hatte er sich einmal mit der Leine um ein Möbelstück gewickelt und dabei aus seinem Zweigurtgeschirr samt Leine befreit. Für einen Hund ist es keine Herausforderung, sich von einem Zweigurtgeschirr oder einem Halsband zu befreien. Zwar konnte ich ihm das Geschirr wieder anlegen, doch damit durfte er auf keinen Fall vor die Tür. Natürlich hat er dann irgendwann ins Wohnzimmer gemacht. Die Bescherung haben wir dann mit fröhlicher Ansprache weggemacht. Er schien uns dafür regelrecht „dankbar“ zu sein. Toll fand er es jedenfalls nicht, sein Geschäft hier zu machen. Ein weiterer Versuch das Sicherheitsgeschirr anzulegen, scheiterte am Mittwoch erneut. Camillo war noch nicht soweit. Donnerstag kam dann die Tierärztin mit Helferin wieder. Beide Damen wurden von Camillo freundlich wedelnd begrüßt. Gemeinsam mit Frauchen haben die beiden ihm sein Sicherheitsgeschirr angelegt. Dazu brauchte es tatsächlich sechs helfende Hände. Das Geschirr ist nicht mal eben angelegt, selbst wenn der Hund stillhält. Camillo hat aber vorbildlich stillgehalten. Kein Zappeln, kein Knurren, kein Zähne fletschen – Nichts. Wenige Stunden später ging es dann auf zum ersten Spaziergang.

Wer jetzt glaubt, unser „Angsthund“ hätte Furcht oder gar Panik vor Treppen, der irrt. An der Leine und einer zweiten Leine am Bauchgurt ist er ganz souverän die Treppe rauf und runter gelaufen. In einem Rutsch. Das hätte wirklich niemand vermutet. Draußen läuft er 1a an den Leinen. Kein Hin und Her. Unser halbes Dorf hat der kleine Italiener aus Rom schon fleißig und wedelnd markiert. Schnüffeln und markieren. Das macht ihm Spaß. Vorbeifahrende Autos, parkende Autos, Radfahrer, Kirchenglocken, Hupen, flatternde Vögel, entgegenkommende fremde Menschen Traktoren, Busse oder Müllwagen – für Camillo ist das kein Problem. Er schaut kurz auf und registriert fremde Geräusche. Dann wird wieder weiter geschnüffelt und markiert. An der Leine zieht er auch nicht und passt sich unserem Lauftempo an. Wenn er anderen Hunden begegnet, werden diese bemerkt und über die Nase analysiert. Grundsätzlich scheint er jedoch nach dem Aufenthalt im Tierheim die Nase von seinen Hundekumpels erst einmal voll zu haben. Er zeigt vor den anderen Fellnasen keine großartige Angst, aber auch kein besonderes Interesse. Ich schätze, die waren ihm lange Zeit zu laut mit ihrem Gebell. Er sucht mehr die Ruhe. Die hat er erst nach den ersten Spaziergängen wirklich gefunden. Jedes Rausgehen hat Camillo sichtlich genossen, da die Bewegung so lange gefehlt hat. Er liebt es, an sämtlichen Hecken zu „schubbeln“, besonders wenn sie vom Regen noch etwas nass sind. Mittlerweile geht er drei bis vier Mal am Tag mit uns spazieren. Wir schaffen sogar schon knapp anderthalb Stunden insgesamt. Es schaut so aus, als wäre Camillo bereits stubenrein.

Im Haus betreibt er fleißig Fellpflege. In den ersten Tagen hat er noch Büschelweise Fell verloren. Jetzt nur noch einzelne Haare. Der Stress ist für ihn vorbei. Er ist nicht nur angekommen, sondern ganz zuhause. Das schwarze Fell glänzt. Die Augen leuchten unternehmungslustig. Er kugelt sich ausgelassen über den Teppich, reckt und streckt sich. Zufriedenes Ausatmen. Ausführliche „Maniküre“ und „Pediküre“. Wenn wir still sind, meinen wir ihn glücklich lachen zu hören. Ihn so zu sehen, lässt unser Herz überschäumen vor Glück. Jetzt endlich gönnt er sich auch den für ihn nach der ganzen Aufregung so notwendigen Schlaf zwischen den Spaziergängen. Dann wird wieder eine Runde mit Frauchen und Herrchen geschmust. Camillo lässt sich jetzt gerne ausführlich streicheln und schließt dabei sogar manchmal die Augen. Ja, da kann man jetzt genießen, da kann man sich voll Vertrauen fallen lassen. Unser kleiner, lieber und kluger Hund fühlt sich mit seinem Rudel rundum wohl. Sitz und Platz klappt schon ganz gut. Wenn wir essen, hat er verstanden, das diese Veranstaltung ohne ihn stattfindet. Er bettelt nicht. Auf seinen Namen hört er allerdings noch nicht. Aber was spielt das im Moment für eine Rolle? Jetzt haben wir Zeit. Es gibt für den kleinen Schatz noch so viel zu erkunden, noch so viel zu lernen. Und auch für uns – mit ihm gemeinsam. Nach der ersten super erfolgreichen Woche können wir alles Weitere heiter und gelassen, Schrittchen für Schrittchen angehen. Mit Vorfreude und Spannung.

Unser Fazit: „Wer hat denn Angst vorm Angsthund?“ Wir jedenfalls nicht mehr. Diese wenigen Tage haben uns gezeigt, dass alles möglich ist. Liebe, Geduld und Beharrlichkeit lassen manchmal die reinsten Wunder geschehen. Unser anfänglicher „Angsthund“ hat sich jeden Tag ein Stück mehr verabschiedet. Camillo ist zufrieden, vital und nur noch ganz selten ängstlich. Er schläft gerade selig vor sich hin und träumt vom nächsten Spaziergang. Seine zwei Rudelmenschen können ihr großes Glück kaum fassen. Happy End!

Das kleine Rudel möchte sich noch einmal ganz herzlich beim Pro Canalba Team bedanken. Wir drei sind soooo glücklich. Danke für die  Hilfe und Ihre engagierte Arbeit. Wir melden uns wieder und berichten von weiteren Abenteuern ...

Christina & Markus & Camillo